Motivation, Kreativität und Engagement: Ein Besuch bei einem Workshop

Etliche Workshops fanden in den vergangenen Wochen statt, nach der Sommerpause stehen die nächsten an. Doch was erwartet(e) Interessierte?

Als frisch gebackener Redakteur für Zukunftsstadt-Dresden.de führte mich mein erster Weg zu einem der vorerst letzten Workshops in das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Dort fand am 15. Juni 2016 der Planungsworkshop zum Thema „Stadtraum“ statt. Ich platzte leicht verspätet in die Veranstaltung, geschätzt 30 Männer, Frauen und überraschenderweise auch Jugendliche saßen konzentriert an ihren Tischen, auf denen riesige Plakate, Schreibutensilien und allerlei Unterlagen auf ihre Verwendung warteten. Ich stand zu Beginn „in sicherer Entfernung“ und beobachtete neugierig den Moderator des Events. Sören Rogoll erklärte die Arbeitsschritte und vermittelte souverän die Details, die die Teilnehmer zu beachten hatten.

Sören Rogoll half gerne bei offenen Fragen.
Sören Rogoll half gerne bei offenen Fragen.

Mit Visionen im Kopf

Zugegeben: Als Außenstehender benötigte ich etwas Zeit, um den genauen Ablauf und die eigentlichen Hintergründe zu verstehen. Sofort allerdings offenbarte sich eine Energie, die die Gäste regelrecht versprühten. Jeder wollte Teil eines Projektes sein, die Zukunft der Stadt mitentwickeln und gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas voranbringen. Die eigene Idee zum Beispiel, die vorgestellt und öffentlich beworben wurde. Interessierte konnten sich Visionen anderer anschließen, um an diesen im Team mit verstärkter Kompetenz zu feilen. Diese Motivation der Teilnehmer war faszinierend, erstaunlich konstruktiv und durchweg positiv. Ängste, politische Differenzen, Vorurteile – all das spielte überhaupt keine Rolle. Stattdessen saß man beisammen, um darüber zu philosophieren, wie aus Dresden ein lebenswerterer Ort werden könnte. Eine richtig gute, packende Atmosphäre schwang durch den Raum. Am liebsten hätte ich mich auch an einen Tisch gesetzt und mitgemacht.

Projekte entstanden gemeinsam.
Projekte entstanden gemeinsam.

Was den Menschen durch den Kopf geht

Die Vorstellungen der Teilnehmer konnten verschiedener kaum sein. Eine kleine Gruppe junger Leute verfolgte mit einer enormen Leidenschaft ein Ziel: Das Quartett wollte mit allen Mitteln einen modernen Jugendclub aus dem Boden stampfen, in dem Teenagern und junge Leuten in einer Art „Live-Action-Rollenspiel“ spielerisch Nachhaltigkeit vermittelt und einen Sinn im Alltag abseits des Schule gegeben wird. Zwei Fahrradfahr-Fans wünschten sich einen neuartigen Fahrradweg quer durch die Stadt, um so nicht nur Dresden zu entdecken, sondern schneller und effektiver zur Arbeit zu gelangen. Wieder andere träumten von temporären Straßensperrungen, um beispielsweise nachmittags mal Platz für Kinder und Familien zum Austoben zu schaffen.

Ideen wurden mot großer Motivation zu Papier gebracht.
Ideen wurden mot großer Motivation zu Papier gebracht.

Woher die Motivation für #DD2030 kommt

Was die Beteiligten motivierte? Es waren stets festgestellte Missstände, Wünsche und akute Probleme der Gegenwart, die sie dazu anregte, sich zu engagieren. #DD2030 schien für alle die optimale Plattform zu sein, etwas zu bewegen. Mit Einfallsreichtum und einer nicht zu unterschätzenden Ernsthaftigkeit ging es zügig an die Planungsphase. Der Spaß kam dabei nicht zu kurz, auch weil teils sehr verschiedene Menschen zusammenkamen, um gemeinsam an einem Strick zu ziehen.

Die eigene Energie mussten die Beteiligten auch mal auffüllen.
Die eigene Energie mussten die Beteiligten auch mal auffüllen.

Mein erstes Kennenlernen von #DD2030 könnte positiver kaum sein. Tolle Leute, eine intelligente, professionelle Organisation der Veranstaltung und eine überaus angenehme, ja wirklich antreibende Stimmung faszinierten mich. Wer mitgestalten möchte, sollte sich auch jetzt noch mit dem Gedanken hinter Zukunftsstadt Dresden beschäftigen. Die nächsten Workshops beginnen schließlich im Spätsommer.

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