Zukunftsstadt Dresden 2030 beim Autofreien Tag auf der Wilsdruffer Straße
Am 16. September 2017 waren wir beim Autofreien Tag auf der Wilsdruffer Straße mit dabei. Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche hatten einige Projekt-Teams aus dem Zukunftsstadt-Prozess die Möglichkeit, ihre Ideen zum Thema Mobilität neben Ständen und Aktionen der Dresdner Verkehrsbetriebe, des Verkehrsverbunds Oberelbe und vielen anderen relevanten Akteuren zu präsentieren.
Für die anwesenden Projekt-Teams und uns war der Tag ein voller Erfolg. IKaRad (E11), Fritz-Albert-Trasse (E1) und andere Projekte konnten Herr Raoul Schmidt-Lamontain (Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften) vorgestellt werden. Auch wurde emsig diskutiert. Der Bürgermeister nahm sich extra eine Stunde Zeit und durfte sogar eine Test-Version von „IKaRad“ – ein System, das die nächste Ampelphase für alle Fahrrad-Geschwindigkeiten intelligent vorankündigt – ausprobieren. Ein Vertreter des E11-Teams hatte diese zuvor eifrig aufgebaut und über den ganzen Veranstaltungszeitraum hinweg vielen interessierten Besuchern nähergebracht.
Weitere Beteiligte nutzen die Gelegenheit, während der offiziellen Bürgermeistersprechstunde mit Frau Eva Jähnigen (Beigeordnete für Umwelt- und Kommunalwirtschaft) ins Gespräch zu kommen.
Alles in allem waren die Teams überaus engagiert bei der Sache und tauschten sich mit Bürgermeistern und Besuchern aus. Die Projekt-Teams gingen dankbar und mit Sicherheit mit einigen geklärten Fragen sowie weiteren Kontakten im Gepäck ins wohlverdiente Wochenende.
Was hat das Zukunftsstadt-Team mitgenommen?
Der auf dem Altmarkt parallel stattgefundene Herbstmarkt lockte viele Neugierige an, die auf dem „Autofreien Tag“ auf der Wilsdruffer Straße vermutlich sonst nicht vorbeigeschaut hätten. Dennoch stießen wir, neben vielen positiv überraschten und interessierten Bürgern, mitunter leider auf Unverständnis. Es wurde deutlich, wie verschwindend die Zuversicht, dass wir oder „die Stadt“ etwas bewegen können, zuweilen ist. Mit „Es fehlen sowieso die Mittel.“, „Die [Projekt-Teams] wissen doch nicht, was sie tun.“oder „Das geht mich nichts mehr an, 2030 erlebe ich nicht mehr.“ wurde der Zukunftsstadt-Prozess kommentiert.
Schade eigentlich, wo wir doch versuchen eben an diesen Punkten anzupacken: externe Fördertöpfe aktivieren und notfalls auch ohne das BMBF weitermachen. Die Bürger mit ins Boot holen, wenn es um die Zukunft ihrer Stadt geht. Ihnen mit Kompetenzen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung den Rücken stärken. Und: Es ist bedauerlich, wenn die Zukunft so einfach und von Grund auf abgeschrieben wird. Warum denn nicht an Morgen denken? Sei es nur der eigenen Kinder oder Enkel wegen.
Es wurde wieder deutlich, dass wir noch viel zu tun haben. Dass wir hier in Dresden viele überzeugen müssen, wenn es um die Zukunft geht und darum, dass wir durchaus nicht ohnmächtig sind. Umso besser also, dass wir den 16. September aktiv nutzen konnten, um mit Bürgerinnen und Bürgern zu sprechen. Für uns und für die Teams lohnte sich die Veranstaltung. Hoffentlich auch für einige unserer Besucher.
Wie geht es jetzt im Zukunftsstadt-Prozess weiter?
Die Teams sind aktuell aufgefordert, ihre Projekte dahingehend zu konkretisieren und zu fokussieren, dass sie den Anforderungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gerecht werden. Aus den Projektideen müssen handfeste und umsetzungsreife Pläne werden, mit denen wir uns schließlich Mitte des nächsten Jahres für Phase III des Zukunftsstadt-Wettbewerbs bewerben und hoffentlich qualifizieren können. Denn dann können wir ab 2019 mit einem Zuschuss des BMBF einzelne Projekte im Stadtraum realisieren – und wieder etwas Zuversicht in der Bürgerschaft wecken.
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