Zukunftsstadt Dresden 2030: Das Projektteam blickt zurück und ins nächste Jahr
Ein für das Projekt Zukunftsstadt Dresden 2030 ereignisreiches Jahr nähert sich dem Ende. Wir blicken ein wenig zurück und schauen nach vorne.
Spannend war 2017 zweifelsohne, denn die zweite Phase des Städtewettbewerbs des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) lief auf Hochtouren. Dresden konnte sich für diese neben knapp 20 weiteren Städten qualifizieren. Und so galt es herauszufinden, wie die Visionen der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt werden könnten. Aus den Plänen wurden vielversprechende Projekte, die ausgearbeitet werden mussten.
Wir sammelten Feedback von Teilnehmern der Workshops, Mitstreitern der Projekte und anderen Akteuren ein. Aber wie empfand eigentlich das Team hinter Zukunftsstadt Dresden 2030 das Jahr 2017? Was wünschen sich die Beteiligten für die Zukunft? Und welche Erfahrungen konnten sie sammeln?
Norbert Rost, Leiter des Projekts #dd2030
„Wie man Beteiligungsprozesse aufsetzt, was leicht realisierbar ist und was nicht so einfach geht – darüber habe ich viel gelernt. Insbesondere das Format der Zukunftskonferenz im August bereitete mir sehr viel Spaß. So etwas braucht es eigentlich jedes Jahr in Dresden. Und ich bin sehr dankbar für alle, die sich 2017 beteiligten und ihre Zeit für ihre Projektideen und unsere Stadt einbrachten.
Aber ich bin auch etwas müde. So ein aufregendes Jahr mit so vielen Menschen, Partnern, Wünschen, Hoffnungen, Ansprüchen – das ist schon anstrengend.
Besonders freue ich mich übrigens darüber, dass sich der Oberbürgermeister dafür einsetzen möchte, in den kommenden Haushaltsjahren jährlich eine Million Euro für Bürgerprojekte zur Verfügung zu stellen. Das wäre ein wirklich großartiger Erfolg.“
Sören Rogoll, Moderator und verantwortlich für Aufbereitung von Informationen
„Die zweite Phase im Prozess Zukunftsstadt Dresden war 2017 herausfordernd, motiviert und motivierend, spannend sowie mutmachend.
Zukunft ist gestaltbar. Nicht nur durch Politiker oder Entscheider in hohen Positionen, sondern durch jeden einzelnen Bürger. Es gibt ein enormes Potential in dieser Stadt. Und es gibt einen Willen zusammenzuarbeiten. Menschen wollen gestalten und sie wissen oftmals sehr gut und genau, was sie wollen und was „das Richtige“ ist. Sie benötigen dafür die (Möglichkeits-)Räume. Diese erhalten Sie im Zukunftsstadt-Prozess und erbringen damit den Beweis, dass Bürgerbeteiligung möglich, sinnvoll und wertvoll ist. Die Gestaltung des Zukunftsstadt-Prozesses ist auch eine enorme Teamleistung, die erst durch die konstruktive und konzentrierte Zusammenarbeit möglich ist. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Ich bin schon ein bisschen stolz, Teil dieses Teams zu sein.
Für 2018 wünsche ich mir, dass die Vielzahl guter Projekte und motivierter Teilnehmer eine große Anzahl an Anträgen hervorbringt, die wir als Reallabore in den Bewerbungsprozess zur Phase III aufnehmen können. Natürlich hoffe ich, dass es Dresden in die Phase III schafft und die Reallabore umgesetzt werden können. Ich wünsche mir aber auch, dass es eine Weiterführung des Prozesses gibt, dass Bürgerbeteiligung in Dresden etabliert wird und Menschen ihre Stadt gestalten können.“
Gregor Scholtyssek, beteiligt am Workshop- und Prozessdesign
„2017 führten wir viele sehr hilfreiche Workshops durch, aus Visionen der Bürgerinnen und Bürger wurden Projektansätze. Unser Beteiligungsansatz scheint also aufzugehen und könnte damit ein gutes Vorbild werden. Wir sind auf dem Weg zu Reallabor-Konzepten. Und hier bin ich sehr gespannt, wie die Projektgruppen diese Aufgabe annehmen. Viele Herausforderungen erwarteten uns dieses Jahr, darunter war auch die Zusammenarbeit in unserem Team. Ich finde, dass wir das alles ziemlich gut gemeistert haben und sozusagen zusammengewachsen sind.
2018 kommt einiges auf uns zu. Die Reallabore müssen konkretisiert und abgerundet werden, was den Projektgruppen viel Arbeit und Denkanstrengung abverlangen dürfte. Wir wiederum werden beratend zur Seite stehen. Der Auswahlprozess muss nicht nur gestaltet werden, ich sehe auch Schwierigkeiten. Denn es sind so viele gute Ansätze dabei, doch nicht jeder kann in die dritte Phase mitkommen. Ferner möchten wie das BMBF überzeugen: Ein schlüssiges Gesamtkonzept aus den vielen einzelnen Reallaboren muss also zusammengebunden werden. Dieses sollte auch für die Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung verständlich sein. Es gibt also viel zu tun.“
Christiane Wagner, Organisatorin und Veranstaltungsmanagement
„Von mir nur eine kleine, persönliche Erfolgsgeschichte: Durch unser Projekt wurde ich so beeinflusst, dass ich weniger Auto fahre, bewusster (und regional) einkaufe und Ende des Jahres meine Kaffeekapsel-Maschine entsorge.
Das Projekt verändert also Menschen bzw. in diesem Fall mich. Und das ist doch schon einmal ein sehr gutes Ergebnis.“
Sven Wernicke, Redakteur auf Zukunftsstadt-Dresden.de
„Ich bin ja erst Mitte des Jahres in das Zukunftsstadt-Projekt gerutscht und sehe mich auch nach wie vor als „Außenstehender“, der über die Ereignisse hier im Blog berichtet. Aber was ich mitbekomme, lese und höre, finde ich erstaunlich. Menschen bringen ihre Ideen ein, die zu Projekten werden. Und diese können mit etwas Glück sogar umgesetzt werden. Dieser Art der Bürgerbeteiligung ist faszinierend, auch wenn sie komplex und für manchen Neuling relativ schwer zu verstehen ist.
Ich bin sehr neugierig, wie sich #dd2030 entwickelt und wohin 2018 die Reise geht. Dieses Engagement wird sich hoffentlich auszahlen.“
Wie empfandet ihr das Jahr 2017? Was wünscht ihr euch für das Zukunftsstadt-Projekt im nächsten Jahr? Schreibt gerne eure Meinung in den Kommentarbereich!
Zukunftplanen ist nun mal nicht nebenbei gemacht. Vor allem, wenn man täglich dazu verleitet wird, im Hier und Jetzt stets das Optimum und den größten Benefit aus allem zu erlangen. Ich finde es gut und wichtig, dass wir uns und jeder sich Gedanken macht, welchen kleinen Beitrag er leisten kann – ganz nach dem afrikanischen Sprichwort. Wie Christiane schreibt, hat auch mich die Zukunftsstadt beeinflusst. So habe ich mir einen Kurztrip mit dem Flugzeug zu meinem Patenkind nach Edinburgh verkniffen und plane jetzt eine längere Reise im Frühjahr mit Bahn und Boot. Außerdem nehme ich nunmehr meine 100-prozentig recyclebare Bambus-Kaffee-Tasse mit zu Bäcker. Na wenn das nichts ist, oder? 🙂
Hey Anja! Danke für deinen Beitrag. Mal so aus Interesse: Ist Boot nach UK eigentlich weniger bedenklich als Flugzeug? Gerade Fähren haben doch auch einen wahnsinnigen Diesel-Verbrauch? Das war jetzt so mein erster GEdanke, als ich das las. Andererseits ist vermutlich alles besser als ein Kurztrip mit dem Flieger. 🙂
Das ist großartig, Anja!
Gibt es für die Schleichwegeprojektgruppe noch Ansprechpartner?
Hallo Christine. Die Ansprechpartnerinnen für die Projekte sind bei den Schleichwegen öffentlich benannt. In der Projekt-Datenbank findest du die Namen + Mail-Adressen: https://www.zukunftsstadt-dresden.de/projekte/e5/