Diese 15 Zukunftsstadt-Projekte benötigen eure Stimme
Bis zum 22. Mai 2018 seid ihr aufgerufen, für eure favorisierten Zukunftsstadt-Projekte abzustimmen. Die beliebtesten Ideen erhalten finanzielle Unterstützung und die Chance, Dresden bereits 2018 fit für die Zukunft zu machen. Aber um welche Projekte geht’s überhaupt?
Die Stadt Dresden stellt 200.000 Euro zur Verfügung, die noch dieses Jahr in die ersten Projekte aus dem Zukunftsstadt-Prozess fließen sollen – völlig unabhängig davon, ob es die Landeshauptstadt in die dritte Phase des Städtewettbewerbs des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) schafft. Oberbürgermeister Dirk Hilbert möchte damit ein Zeichen setzen und verdeutlichen, dass Bürgerbeteiligung sowie Nachhaltigkeit in der Stadt der Zukunft wesentliche Rollen einnehmen werden.
Und nun? Bis zum 22. Mai 2018 könnt ihr für die eurer Meinung nach stärksten Ideen „voten“. Jede Stimme zählt und kann durchaus darüber entscheiden, wer am Schluss eine Finanzspritze erhält. Mit dieser kann das eine oder andere Projekt schon 2018 damit beginnen, die eigenen Vorstellungen in einem Reallabor auszuprobieren.
Doch welche Projekte sind überhaupt dabei? 15 sind es geworden, die auf 99funken.de um eure Aufmerksamkeit buhlen. Verschaffen wir uns einen kleinen Überblick über die Kandidaten…
Zukunftsstadt für einen Tag
Das Projekt A3 verfolgt ein auf den ersten Blick etwas abstraktes Ziel: Hiesige Unternehmen beteiligen sich an einer Challenge, bei der sie verdeutlichen sollen, wie ein Konzern wirtschaftlich und zugleich nachhaltig funktionieren kann.
Als Zielgruppe geben die Verantwortlichen (u.a. vom Sukuma arts e.V.) explizit Dresdner Firmen und ihre Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter an. Die Beteiligten erhoffen sich hilfreiche Informationen, um unter anderem den CO²-Ausstoß mittelfristig senken zu können. Die Wirtschaft ist schließlich Hauptverursacher von Emissionen.
NEXTperience Dresden 2030+
Der Wunsch ist es bei „NEXTperience Dresden 2030+“ (Projekt F17), einen rund 200 Quadratmeter großen Infopavillon auf zwei Etagen zu bauen. Dieser besteht aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz, favorisiert wird eine modulare Konstruktion in der Nähe der ehemaligen Robotron-Mensa.
Das Gebäude dient dazu, innovative Bauweisen und Technologien aus der Region zu präsentieren. Vorrangig aber soll der Pavillon genutzt werden, um die Menschen an dem Bau des neuen Rathauses zu beteiligen.
Agora Hanf
„Agora Hanf“ (Projekt D12) will eine wirtschaftlich tragfähige Kreislaufwirtschaft in Dresden und Umgebung auf Basis des Naturrohstoffs Hanf in einem Reallabor erschaffen. Dazu sollen neue Organisations- und Geschäftsmodelle gefunden werden.
Obwohl Hanf schon seit vielen Jahrtausenden von den Menschen verwendet wird, spielen bei „Agora Hanf“ auch moderne Ansätze eine wesentliche Rolle. Digitalisierung, skalierbare Daten- und Informationsstrukturen sowie heterogenes Innovationsökosystem sind die Stichwörter.
Jugend unternimmt
In Arbeitsgemeinschaften sollen Schüler und Schülerinnen der Klassenstufen 9 bis 12 innerhalb eines Schulhalbjahres Ideen und Projekte entwickeln, bei denen sie nachhaltiges Handeln erlernen. Aus ihnen könnten schließlich die „Unternehmer von Morgen“ werden.
„Jugend unternimmt“ (Projekt D3) will die Dresdner Gründerszene mit den Jugendlichen zusammenbringen und in Workshops Methoden wie Re- und Upcycling, Projektmanagement und nachhaltiges Sozialunternehmertum vermitteln.
Leihladen Dresden
Im Leihladen bekommt ihr Alltags- und Gebrauchsgegenstände, die gemeinschaftlich verwendet werden. Im Fokus stehen Waren, die nicht tagtäglich benötigt werden. Werkzeuge, Umzugskartons oder Babyzubehör zum Beispiel.
Durch Projekt H9 sollen Ressourcen geschont und Lowbudget-Projekte unterstützt werden.
Wasserkraft in Dresden
Wasser marsch! „Wasserkraft in Dresden“ (Projekt C11) verfolgt einen ambitionierten Ansatz. So soll analysiert werden, wie hoch das Potential zur Gewinnung von Energie durch Wasserkraft in und um Dresden ist.
Anfänglich möchte das Projektteam eine Turbine im Weißeritzwehr in der Hamburger Straße (Dresden Cotta) installieren, später ist sogar die Wiederbelebung des Pumpspeicherwerkes Niederwartha denkbar.
Lebensraum Schule – gemeinsam gestalten
Der Schulhof wird zum „Lebensraum“ für Schülerinnen und Schüler, aber durchaus auch für Anwohnerinnen und Anwohner. Pflanz- und Bauprojekte werden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen entwickelt sowie umgesetzt, um so aus Betonwüsten grüne Oasen und Plätze zum Entfalten der Kreativität entstehen zu lassen.
Das Projekt A7 wurde hier auf Zukunftsstadt-Dresden.de bereits ausführlich vorgestellt.
Dresdner Stadtteilfonds
In den Stadtteilen Gruna, Johannstadt und Pieschen-Süd könnten Fonds aufgebaut und erprobt werden. Genauer gesagt sollen mit zur Verfügung stehenden Geldmitteln unbürokratisch Kleinstprojekte ermöglicht werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner entscheiden selbst über die Verwendung der zur Verfügung stehenden Beträge.
Die „Dresdner Stadtteilfonds“ (Projekt B5) wollen die Selbstorganisation der Nachbarschaft fördern und lokale Einrichtungen unterstützen.
Essbares Stadtgrün
Öffentliche Flächen werden zu Gärten. Bei „Essbares Stadtgrün“ (Projekt F1) werden im gesamten Stadtgebiet vor allem Obstgehölze gepflanzt. Die Menschen wiederum werden bei der Planung und Pflege einbezogen, im Gegenzug können sie die Früchte ihrer Arbeit ernten. Gewissermaßen.
CityConcierge
Mehr Transparenz und Verständnis schaffen – das ist das Ziel von CityConcierge (Projekt A17). Man sieht sich als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bürgerschaft, möchte vermitteln und Akteure auf Augenhöhe miteinander verknüpfen.
Herzstück von CityConcierge ist eine Software, ebenso sollen geschulte CityConcierges Bürgerinnen und Bürger mit Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeitern vernetzen. Wozu? Beispielsweise um zu erfahren, an welchen Orten sich der eigene Stadtteil verändert. Das erste Reallabor möchte das Team in Löbtau aufbauen.
Grüner Radweg
Ein neuer Radweg zieht sich durch die gesamte Stadt – vom Dresdner Osten bis zur Innenstadt. An den Wegesrändern befinden Stationen, an denen sich Interessierte über Erfindungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft informieren können.
Das Team von Projekt F13 betrachtet die Vision als interaktiven Skater- und Radweg sowie als Pfad der Erfindungen. Ferner sollen Brachflächen aufgewertet und der sanfte Tourismus gefördert werden.
Dresden macht sich stark – für den Wiener Platz
Wir kennen die Situation am Wiener Platz – ein Ort, an dem man meist nicht lange und gerne verweilt. Das möchte das Projekt D10 ändern. Das Gebiet soll zum „coolsten Platz Dresdens“ werden, indem Bürger Sport treiben und durch lokale Händler, Gastronomen und der Gesundheitswirtschaft mit sogenannten Gesundheitstalern belohnt werden. Diese dürfen zum Shoppen verwendet oder gespendet werden. Wer sich für die zweite Option entscheidet, hilft bei der Neugestaltung des Wiener Platzes.
Durch Sport weniger attraktive Plätze der Stadt verschönern? Genau das beabsichtigt „Dresden macht sich stark“. Hinter der Initiative steckt der City Management Dresden e.V.
Open Future Lab
Wie könnte die ehemalige Robotron-Kantine sinnvoll genutzt werden? Projekt A13 hat eine Antwort parat: Lasst uns aus dieser ein Open Future Lab machen. Entworfen werden soll ein nachhaltig gestaltetes Zukunftslabor, in dem Menschen und Unternehmen gemeinschaftlich an Themen und Techniken für eine Zukunftsstadt tüfteln.
Das Open Future Lab ist als Ort des Austausches zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Kunst, Kultur sowie Bürgerinnen und Bürger gedacht. Und dieser sollte sich möglichst im innerstädtischen Raum befinden.
Zur Tonne
Statt Lebensmittel wegzuwerfen, werden sie in „Zur Tonne“ verarbeitet und Gästen angeboten. Bei Projekt F16 könnte anfänglich ein Pop-Up-Restaurant eröffnet werden. Zusammen mit Tafel Dresden e.V. und Treberhilfe Dresden e.V. möchte man Nahrung, die sonst in der Tonne gelandet wäre, „die Würde zurückgeben“.
An wechselnden Orten in der Stadt soll bei „Zur Tonne“ gekocht werden. Jeder Gast zahlt das, was er bezahlen will oder kann. Später ist auch ein fester Ort für ein dauerhaftes Restaurant vorgesehen.
Selbstversorgersiedlungen
Im nahen Umland von Dresden könnten dank „Selbstversorgersiedlungen“ (Projekt D7) zahlreiche kleine Gärten aus dem Boden sprießen, die von Familien bewirtschaftet werden. Sie kümmern sich um je ein Hektar Land und verwandeln ehemalige Agrarwüsten in Wälder, Teiche, Gärten oder Biotope.
„Selbstversorgersiedlungen“ will ein abwechslungsreiches Leben in der Natur ermöglichen und im Rahmen des Reallabors Erkenntnisse darüber sammeln, wie ein solcher Ansatz funktionieren könnte.
Habt ihr schon für euren Kandidaten abgestimmt?