Die Zukunftsstadt Dresden 1.0
Wir haben die Grundbausteine für die Zukunftsstadt Dresden gelegt – gemeinsam.
Am Anfang stand die Vision, Dresden gemeinsam mit der gesamten Stadtgesellschaft zu einer lebenswerten, nachhaltigen Stadt entwickeln – Die Große Transformation sollte im Kleinen beginnen.
Mit dieser Vision bewarb sich die Landeshauptstadt Dresden (LHD), zusammen mit der Technischen Universität Dresden (TUD) sowie dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) 2015 als Verbundprojekt beim BMBF für das Zukunftsstadt-Projekt. Und bekam jeweils die Förderzusagen: für Phase 1 (Visionieren: 2015 – 2016), Phase 2 (Planen: 2016 – 2018) und Phase 3 (Umsetzen: 2019 – 2022).
Die Basis für das Projekt bildete die Strategische Forschungs- und Innovationsagenda „Zukunftsstadt“ der Bundesregierung vom Jahr 2015. Mit dieser Forschungsagenda sollten neue Impulse gesetzt und Erkenntnisse für die Entwicklung von nachhaltigen Städten gewonnen werden.
Jede Phase war ein Experiment. Zum Ablauf, zur Umsetzung oder zur Verankerung in der Stadtgesellschaft gab es keinerlei Vorgaben. Voraussetzungen waren einerseits, dass es ein transdisziplinärer, ko-kreativer und ko-produktiver Prozess für eine nachhaltige und partizipative Stadtentwicklung werden sollte. Und andererseits sollte der Prozess eine Begleitforschung haben, um die transformativen Effekte wissenschaftlich fundieren zu können.
Daraus ergab sich eine neue Form der Zusammenarbeit und Rollenverteilung: anstatt der bisherigen Hierarchien bei Kooperationen, arbeiteten die Akteur*innen (Kommunale Akteur*innen, Wissenschaft und Bürger*innen) auf Augenhöhe zusammen: ein Novum, das viele spannende und konstruktive Erfahrungen mit sich brachte!
Über die 7 Jahre verwandelte sich Dresden zum Reallabor. Nach der Visionierungsphase, in der das Zukunftsbild für Dresden entstand, wurde in einer Vielzahl von Projektwerkstätten an den Ideen für den nachhaltigen Wandel gefeilt. Daraus entstanden, ausgehend von unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, 8 nachhaltige Bürger*innenprojekte – sogenannte Transformationsexperimente – die in die geförderte Umsetzungsphase kamen. Hinzu kamen zwei Projekte aus der Stadtverwaltung Dresdens, finanziert durch die Landeshauptstadt Dresden. Alle Projekte wurden in ihrer Umsetzung wissenschaftlich begleitet.
Ein Kernteam, bestehend aus Vertreter*innen aller Verbundpartner*innen (LHD, TUD und IÖR), koordinierte gemeinsam den Gesamtprozess, besprach den Umgang mit Herausforderungen und traf wichtige Entscheidungen für den weiteren Verlauf der Zukunftsstadt.
Herausfordernd war nicht nur die Umsetzung der Transformationsexperimente mit der Kommunalverwaltung abzustimmen, sondern zeitgleich neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Verwaltung und Begleitforschung auszuprobieren. Welche Rolle nimmt wer bei der Umsetzung ein? Wen fragt man oder wer ist verantwortlich, wenn es an die Umsetzung ganz neuer Projektideen geht? Und wie lässt sich das Ehrenamt der Bürger*innen mit dem Hauptamt von Kommunalverwaltung und Begleitforschung vereinbaren?
Die Erfahrungen dieses langjährigen Prozesses sind intensiv. Die Erkenntnisse sind deswegen sehr aufschlussreich, um Stadtentwicklung gemeinsam nachhaltig zu gestalten. Alle Erkenntnisse sind in die Erstellung des Werkzeugkoffers eingeflossen. Das Ziel ist, dass Akteur*innen in anderen Stadtteilen, Städten und Kommunen dieses praktische Transformationswissen nutzen können, um Stadtentwicklung nachhaltig zu gestalten.
Wir hoffen, dass der Werkzeugkoffer Sie dabei unterstützt, bei Ihnen die Große Transformation voranzutreiben und gemeinsam mit der Stadtgesellschaft zu gestalten!
Die Projektförderung von Bürger*innenprojekten wurde nach 2020 durch die LHD fortgeführt („Zukunftsstadt 2.0“ in 2021, „Zukunftsstadt 3.0“ in 2022).